Folge 5: Stationäre Behandlung und der innere Wandel

Nach vielen Jahren der therapeutischen Begleitung und der immer noch andauernden Schwere in mir, wurde es Zeit einen intensiveren Weg zu gehen.
Und so stand für mich der Schritt einer stationären Behandlung an.
Oh, wie schwer mir dies viel…! 
Am Liebsten wäre ich vor meinen eigenen Gefühlen, die mich in jenem Moment heimsuchten, geflohen. 
Doch wusste etwas tief in mir, dass ich diesen Weg gehen musste, um mich selber zu finden.
Also überwand ich mit viel Rückhalt all meine Angst und die überfordernden Gefühle und wies mich in eine Klinik in Hessen ein.
Ich werde wohl niemals das Gefühl vergessen, als ich früher als erwartet in dem Flur der Klinik saß und auf meine Aufnahme wartete. Mein emotionaler Zustand glich einem Häufchen Elend, welches gerne und umgehend in Tränen ausgebrochen und davon gelaufen wäre.
Trotz alledem standhaft zu bleiben und nicht vor lauter Furcht den Rückzug anzutreten, ist die Aufgabe, welcher man in einem solchen Moment gegenübersteht. 
Und ich hielt stand! 
Ich überwand den bürokratischen Teil der Einweisung und bezog mein Zimmer für die kommenden Wochen. Nach und nach und mit Hilfe meiner Mitbewohnerin lebte ich mich immer mehr im Klinik-Alltag ein, kam mit meinem Therapieplan immer besser zurecht und war froh über die intensive Betreuung durch die Ärzte und das Pflegepersonal.
Neben den Therapien waren die Gespräche mit den anderen Patienten eine tragende Säule in all den Prozessen, denen ich mich stellen musste. 
Wir saßen irgendwie alle im selben Boot, was mir das Gefühl gab nicht alleine, geschweige denn anders oder gar komisch zu sein! 
Ich befand mich zum ersten Mal in meinem Leben unter „Gleichgesinnten“, deren Herausforderungen den Meinen ähnelten.
Das Klarer werden der in mir arbeitenden Mechanismen führte zu einer gravierenden Veränderung.
Eine Veränderung die mich wieder mehr dazu befähigte, mich meinem Leben und seinen Aufgaben anzunehmen und diese Veränderung auch im Außen sichtbar zu machen.

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