Folge 6: Mein innerer und äußerer Umbruch

Das Leben kann solch einzigartigen Wege einschlagen, die man erst im Laufe des weiteren Prozesses versteht und, wie in meinem Fall, einen irgendwann darüber lächeln lassen. Egal wie schwer die durchgestandenen Zeiten auch gewesen sein mögen.
Nach meinem Klinkaufenthalt war mein Leben ein einziger Wandel, durchzogen von vielen Tiefen, von dem Gefühl der Überforderung und Orientierungslosigkeit. 
Und doch war dieser Lebensabschnitt so gravierend und wegweisend, dass ich heute mit einem Lächeln darauf zurückblicke.
In dieser Phase des Bewusstwerdens konnte ich mich endlich anders annehmen, konnte das was mir geschehen war anders sehen und auch meine Verstimmungen hatten auf einmal eine völlig andere Bedeutung.
Ich wechselte in dieser zweit noch weitere Male meine Arbeitgeber, immer mit dem Ergebnis, dass ich schneller und schneller an einem Punkt ankam der mir signalisierte, dass das nicht mein Weg war. Aber was war mein Weg? Etwa die Brandmalerei? Aber wie?
Und das Gefühl von „Ich muss hier weg. Ich will Deutschland endlich den Rücken kehren“ kam zurück und begleitete mich ganz intensiv in dieser Umbruchphase. 
Ich spürte, dass ich immer noch auf der Suche war…nach was auch immer. 
Und DNX sei Dank, stieß ich auf einen alten Schulkollegen und durch ihn auf den lieben Mogli von Life of Balu.
Eine der vielen Begegnungen, die mein Leben so sehr verändert wie bereichert hat!
Durch Mogli darauf aufmerksam geworden und begleitet von Angst und Unsicherheit fuhr ich mit meinem Bodenzelt und meinem Ende 2017 eingezogenen kleinen weißen Wirbelwind auf das Dachzeltfestival 2018, ohne zu wissen, ob ich dort überhaupt richtig war, ob ich sozialen Anschluss fand und was ich auf dieser Veranstaltung eigentlich wollte.
Aber diese Veranstaltung, diese Menschen, diese geballte Ladung an Lebensenergie weckte mich auf. Auf einmal wusste ich, dass ich nicht mehr auf der Suche war, sondern gefunden hatte.
Davon beflügelt und voller Kraft beschloss ich kurzerhand mein Leben auf 0 zu setzen. Ich beendete meine damalige Beziehung, zog zurück zu meinen Eltern, brach meine zwei Fernstudiengänge ab und ließ mich im Juli 2018 schließlich kündigen.
Ich ging in die Arbeitslosigkeit, machte weiterhin meine Therapie und begab mich endlich auf meinen eigenen Weg.
Ich baute aus der Arbeitslosigkeit heraus die erste Idee meiner Selbständigkeit auf, versuchte sie immer mehr auf den Boden zu holen und suchte für mich nach Wegen, wie ich dies realisieren könnte.
Ich kaufte im September 2017 meinen ersten Camper, mit dem ich leider nicht so viel Glück hatte, der mir jedoch ermöglichte viele der darauf folgenden Vanlife-Veranstaltungen zu besuchen, mich mit diesen Menschen zu verbinden und meine Idee des Brandmalens auf den Boden zu holen.
So kam es dazu, dass ich im März 2019 mithilfe des Gründungszuschusses in meine Selbständigkeit startete und seither nichts mehr ist, wie es vorher war.
Und dafür bin ich bis zum heutigen Tage zutiefst dankbar!

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